Wiebke
Letztes Update: 7. Mai 2025
Lesedauer:9 Minuten
Autorin dieser Beiträge
Wiebke Becker
Ernährungswissenschaftlerin
"Die Ernährungswissenschaften begeistern mich, weil sie einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. Durch die Erkenntnisse aus der Forschung können wir unsere Ernährung gezielt und bewusst gestalten und somit Krankheiten vorbeugen und unser Leben verbessern. Es ist faszinierend zu sehen, wie kleine Veränderungen in der Ernährung große Auswirkungen auf unser Leben haben können."
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Eine erholsame Nachtruhe ist entscheidend für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Doch für viele Menschen wird der Schlaf durch Schnarchen und Atemaussetzer gestört. Der medizinische Begriff für Schnarchen lautet Rhonchopathie, was übersetzt für Schlafstörung steht. Doch hinter diesen störenden Geräuschen kann mehr stecken – Atemaussetzer im Schlaf, auch genannt Schlafapnoe, die weitaus gravierendere Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ursachen und Lösungen für Schlafapnoe, Schnarchen und nächtliche Atemprobleme, die viele Menschen betreffen.
- Schlafapnoe: Was steckt dahinter?
- Warum habe ich Atemaussetzer beim Schlafen?
- Sind Atemaussetzer beim Schlafen bedenklich?
- 📉 Schnarchen + Tagesmüdigkeit? Aufgepasst!
- Was kann man gegen Atemaussetzer/Schlafapnoe tun?
- Anatomische Faktoren
- 🫁 Frei atmen – freier schlafen
- Übergewicht als Risikofaktor
- Alkohol und Beruhigungsmittel als Auslöser
- Schlafposition: Wie die Rückenlage das Schnarchen verstärkt
- Wann sollte ich zum Arzt gehen?
- Gibt es Medikamente gegen das Schnarchen?
- Quellen
Schlafapnoe: Was steckt dahinter?
Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine ernstzunehmende Schlafstörung, bei der es im Schlaf immer wieder zu Atemaussetzern kommt. Diese Atempausen können mehrere Sekunden bis Minuten andauern und in schwereren Fällen bis zu 30 Mal oder häufiger pro Stunde auftreten. Die Aussetzer führen dazu, dass der Körper vorübergehend zu wenig Sauerstoff erhält, was den Schlafzyklus erheblich stört.
Warum habe ich Atemaussetzer beim Schlafen?
Es gibt zwei Hauptarten der Schlafapnoe:
- Obstruktive Schlafapnoe (OSA): Diese Form wird durch eine Blockade der Atemwege verursacht, meist durch eine Entspannung der Muskeln im Rachenbereich, die die Luftzufuhr behindert.
- Zentrale Schlafapnoe: Hierbei liegt die Ursache nicht in den Atemwegen, sondern im Gehirn, das nicht richtig signalisiert, dass die Atmung fortgesetzt werden soll.
Sind Atemaussetzer beim Schlafen bedenklich?
Schlafapnoe kann langfristig ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Es kommt nicht nur zu einem gestörten Schlaf, sondern auch zu einem chronischen Sauerstoffmangel, der den Körper belasten kann. Um eine präzise Diagnose zu stellen, wird häufig ein Besuch im Schlaflabor empfohlen, bei dem der Schlaf des Patienten überwacht wird. Dort können Ärzte feststellen, wie häufig und wie lange die Atemaussetzer dauern, um die Schwere der Erkrankung zu bestimmen.
Mögliche Folgen: Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Schlafapnoe geht mit einer Vielzahl von langfristigen gesundheitlichen Risiken einher. Einer der häufigsten und schwerwiegendsten Risikofaktoren ist Bluthochdruck. Die wiederholten Atemaussetzer und die damit verbundenen Sauerstoffmangelphasen führen zu einem erhöhten Stresslevel im Körper, was wiederum den Blutdruck steigen lässt. Diese ständige Belastung des Kreislaufsystems kann zu einer dauerhaften Erhöhung des Blutdrucks führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich erhöht.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Schlafapnoe das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) steigern kann. Durch den Mangel an Sauerstoff wird das Herz-Kreislaufsystem dauerhaft belastet, was zu einer Schwächung des Herzens und der Blutgefäße führt. Langfristig kann dies zu schwerwiegenden Erkrankungen führen, die eine intensive medizinische Behandlung erfordern.
📉 Schnarchen + Tagesmüdigkeit? Aufgepasst!
Wenn das Schnarchen mit Atemaussetzern, ständiger Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsproblemen einhergeht, könnte eine Schlafapnoe vorliegen. Hier ist eine ärztliche Abklärung unbedingt nötig!
Was kann man gegen Atemaussetzer/Schlafapnoe tun?
Die Behandlung der Schlafapnoe erfolgt in vielen Fällen mit einer Beatmungstherapie. Eine der am häufigsten verwendeten Methoden ist die CPAP-Maske (Continuous Positive Airway Pressure). Diese Maske erzeugt einen konstanten Überdruck in den Atemwegen, der dafür sorgt, dass die Atemwege während des Schlafs offen bleiben, sodass die Atmung nicht mehr aussetzt.
So verhindern Sie Schnarchen: Ursachen & Hilfe
Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer können viele Ursachen haben, die sowohl anatomischer als auch lebensstilbedingter Natur sind. In diesem Kapitel gehen wir auf die verschiedenen Ursachen von Schnarchen und Atemaussetzern ein.
Anatomische Faktoren
Anatomische Gegebenheiten spielen eine entscheidende Rolle beim Schnarchen. Wenn die Atemwege von Natur aus eng sind oder bestimmte Strukturen im Rachenbereich vergrößert sind, kann dies die Atmung während des Schlafes erschweren und Schnarchgeräusche verursachen. Bei der Atmung im Schlaf entspannen sich die Muskulatur des gesamten Körpers sowie auch die Muskeln im Rachen und der Zunge. Dies kann dazu führen, dass Zäpfchen und Zunge in Vibration geraten, was die typischen Schnarchgeräusche erzeugt. Besonders Menschen mit schlaffer Rachenmuskulatur oder verengten oberen Atemwegen neigen eher zum Schnarchen. Zu den häufigsten anatomischen Ursachen gehören:
Vergrößerte Mandeln: Besonders bei Kindern oder jungen Erwachsenen können vergrößerte Mandeln die Atemwege blockieren und Schnarchen verursachen.
Verlängertes Zäpfchen: Ein langes Zäpfchen kann die Luftzirkulation behindern und so das Schnarchen begünstigen.
Polypen oder Nasenscheidewand: Polypen in der Nase oder eine Nasenscheidewandverkrümmung können ebenfalls die Nasenatmung erschweren und den Luftstrom behindern.
Erkältungen und Heuschnupfen: Diese können zu einer verstopften Nase und Schwellungen im Rachen führen, was die Atemwege verengt und das Schnarchen verstärkt.
Tipp: Interessante Gadgets, die hilfreich sein könnten
Falls Ihre Nase das Problem ist – sei es durch Erkältungen, Polypen oder eine verkrümmte Nasenscheidewand – könnten ein Nasenspreizer, Nasenklammern oder auch Nasenpflaster für sie hilfreich sein. Auch bestimmte Atemübungen können das Schnarchen verringern.
🫁 Frei atmen – freier schlafen
Verstopfte Nasen führen zu verstärktem Mundatmen und damit oft zu Schnarchen. Nasenspülungen mit Salzwasser oder abschwellende Nasensprays (kurzfristig) können die Nasenatmung verbessern – besonders bei Allergikern.
Übrigens: Besonders im Alter nimmt das Schnarchen oft zu, da die Muskeln und Gewebe im Rachenbereich erschlaffen, was die Atemwege verengt und zu unangenehmen Geräuschen führt.
Übergewicht als Risikofaktor
Ein weiteres bedeutendes Risiko für Schnarchen ist Übergewicht. Fettgewebe, das sich im Rachenbereich ablagert, kann die Atemwege verengen und die Muskulatur im Rachen zusätzlich belasten. Dies führt dazu, dass die Atemwege während des Schlafes leichter kollabieren können, was das Schnarchen verstärkt und zu Atemaussetzern führen kann. Besonders Menschen mit starkem Übergewicht sollten auf ihr Schlafverhalten achten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Gewichtsreduktion ergreifen, um das Schnarchen zu verringern.
Alkohol und Beruhigungsmittel als Auslöser
Alkohol und Beruhigungsmittel haben eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur. Dies betrifft auch die Muskeln im Rachen- und Zungenbereich. Wenn diese Muskeln zu stark entspannen, können die Atemwege blockiert werden, was zu einer Verengung führt. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit für Schnarchen erhöht. Wer zu schnarchen neigt, sollte Alkohol und Beruhigungsmittel vor dem Schlafengehen möglichst vermeiden, um die Muskulatur im Rachenbereich nicht zusätzlich zu entspannen.
Tipp: Alkohol und andere genannte Mittel vermeiden
Auf Alkohol oder Zigaretten sollte mindestens drei Stunden vor dem Zubettgehen verzichtet werden.
Schlafposition: Wie die Rückenlage das Schnarchen verstärkt
Die Schlafposition hat einen erheblichen Einfluss auf das Schnarchen. Besonders in der Rückenlage neigen viele Menschen dazu, stärker zu schnarchen. Wenn der Körper auf dem Rücken liegt, fällt der Zungengrund durch die Schwerkraft nach hinten in den Rachenraum. Dies führt zu einer Verengung der Atemwege und begünstigt das Entstehen von Schnarchgeräuschen. Eine Veränderung der Schlafposition, wie das Schlafen auf der Seite, kann in vielen Fällen das Schnarchen deutlich reduzieren.
Tipp: Die Schlafposition optimieren
Um dem natürlichen Drang auf dem Rücken zu schlafen entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Optionen. Dazu zählen zum Beispiel Seitenschläfer-Kissen, Rückenvermeidungswesten oder auch Anti-Schnarch-Kissen. Eventuell reicht es bei einigen auch schon, den Kopf oder den Oberkörper im Schlaf zu erhöhen.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Wenn das Schnarchen den Schlaf stark beeinträchtigt und selbst einfache Maßnahmen wie das Ändern der Schlafposition oder die Vermeidung von Alkohol keine Verbesserung bringen, sollte man nicht zögern, ärztlichen Rat einzuholen. Besonders, wenn zusätzlich Atemaussetzer auftreten oder der Partner von unregelmäßiger Atmung während des Schlafs berichtet, kann dies ein Hinweis auf ein ernsteres Problem wie Schlafapnoe sein. In solchen Fällen ist es ratsam, einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufzusuchen, der mögliche anatomische Ursachen wie eine verengte Nasenscheidewand oder vergrößerte Mandeln untersuchen kann. Auch der Besuch beim Zahnarzt kann sinnvoll sein, da spezialisierte Geräte wie Mundschienen helfen können, das Schnarchen zu reduzieren. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können helfen, die Schlafqualität zu verbessern und mögliche gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Gibt es Medikamente gegen das Schnarchen?
Medikamente, die das Schnarchen komplett verhindern, gibt es leider nicht. Dennoch kann man, um ausgeruhter aufzuwachen und die allgemeine Schlafqualität zu verbessern, leicht nachhelfen mit Pflanzen-Komplexen oder Melatonin. Ein Produkt, das ich in diesem Fall sehr empfehlen kann, ist “Traumhaft” von Naturtreu. Die Tropfen vereinen Melatonin und auserlesene Pflanzenstoffe wie Baldrian, Passionsblume oder Zitronenmelisse. Diese Zutaten entspannen und verkürzen die Einschlafzeit.
Quellen
- Autor*inn: . Herausgeber*in: Helios Gesundheitsmagazin. Wissenswertes rund ums Schnarchen | Helios Gesundheit. . https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/03/schnarchen/. (Zugriff am 09/04/2025).
- Autor*inn: . Herausgeber*in: BARMER. Was hilft gegen Schnarchen? | BARMER. . https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/leben/schlaf/schnarchen-ursachen-folgen-hilfe-1055860. (Zugriff am 09/04/2025).
- Autor*inn: . Herausgeber*in: Die Techniker Krankenkasse. Was hilft gegen Schnarchen? - Die Techniker. . https://www.tk.de/techniker/krankheit-und-behandlungen/erkrankungen/behandlungen-und-medizin/atemwegs-und-hno-erkrankungen/was-hilft-gegen-schnarchen-2021956. (Zugriff am 09/04/2025).
Autorin dieser Beiträge
Wiebke Becker
Ernährungswissenschaftlerin
"Die Ernährungswissenschaften begeistern mich, weil sie einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. Durch die Erkenntnisse aus der Forschung können wir unsere Ernährung gezielt und bewusst gestalten und somit Krankheiten vorbeugen und unser Leben verbessern. Es ist faszinierend zu sehen, wie kleine Veränderungen in der Ernährung große Auswirkungen auf unser Leben haben können."
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Wenn das Schnarchen mit Atemaussetzern, ständiger Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsproblemen einhergeht, könnte eine Schlafapnoe vorliegen. Hier ist eine ärztliche Abklärung unbedingt nötig!
🫁 Frei atmen – freier schlafen
Verstopfte Nasen führen zu verstärktem Mundatmen und damit oft zu Schnarchen. Nasenspülungen mit Salzwasser oder abschwellende Nasensprays (kurzfristig) können die Nasenatmung verbessern – besonders bei Allergikern.
🚭 Schnarch-Alarm: Finger weg von Zigaretten
Rauchen reizt die Atemwege und begünstigt Schleimhautentzündungen – das erhöht die Wahrscheinlichkeit zu schnarchen erheblich. Schon wenige rauchfreie Wochen können die Schlafqualität verbessern.