Wiebke
Letztes Update: 23. April 2025
Lesedauer:5 Minuten
Autorin dieser Beiträge
Wiebke Becker
Ernährungswissenschaftlerin
"Die Ernährungswissenschaften begeistern mich, weil sie einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. Durch die Erkenntnisse aus der Forschung können wir unsere Ernährung gezielt und bewusst gestalten und somit Krankheiten vorbeugen und unser Leben verbessern. Es ist faszinierend zu sehen, wie kleine Veränderungen in der Ernährung große Auswirkungen auf unser Leben haben können."
Mehr Erfahren
Nächtliche Krämpfe gehören zu den unangenehmsten Schlafstörungen, die viele Menschen immer wieder erleben. Diese plötzlichen und schmerzhaften Muskelverkrampfungen, die häufig in den Waden auftreten, können den Schlaf erheblich stören und zu unruhigen Nächten führen. Besonders häufig betroffen sind Menschen mittleren und höheren Alters, Schwangere, Sportler oder Personen mit bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen. Doch auch Menschen, die sich tagsüber wenig bewegen oder regelmäßig lang sitzen, sind anfällig für nächtliche Krämpfe. Unabhängig von der Ursache ist das Ergebnis immer das Gleiche: Ein plötzlich auftretender, stechender Schmerz, der oft nur schwer zu lindern ist.
In diesem Artikel gehen wir den häufigsten Ursachen von nächtlichen Krämpfen auf den Grund und stellen effektive Lösungen vor, die helfen, die nächtlichen Schmerzen zu vermeiden und den Schlaf zu verbessern.
Was passiert bei Wadenkrämpfen?
Wadenkrämpfe sind plötzlich auftretende und oft sehr schmerzhafte Muskelverkrampfungen, die in der Regel während des Schlafs oder in Ruhephasen auftreten. Bei einem Wadenkrampf zieht sich die Muskulatur in der Wade unwillkürlich zusammen und verhärtet sich, was zu intensiven Schmerzen führt. Diese Verkrampfungen lassen sich nicht willentlich lösen und dauern in der Regel einige Minuten an.
Die Ursache eines Wadenkrampfs liegt in der unkontrollierten Kontraktion der Muskelfasern. Diese wird durch ein Fehlverhalten der Nerven ausgelöst. Normalerweise senden die Nerven Signale an die Muskeln, die sich dann zusammenziehen oder entspannen, je nach Bedarf. Wenn jedoch zu viele oder zu wenige Signale an die Muskeln gesendet werden oder diese Signale „falsch“ sind, kommt es zu einer unkontrollierten und schmerzhaften Muskelanspannung – dem sogenannten Krampf.
Warum treten Krämpfe oft nachts auf?
Nächtliche Krämpfe sind besonders häufig und können den Schlaf stark beeinträchtigen. Es gibt mehrere Gründe, warum sie gerade in der Nacht vermehrt auftreten. Einer der Hauptfaktoren ist, dass der Magnesiumspiegel im Körper während der Ruhephase sinkt. Magnesium ist ein Mineralstoff, der eine wichtige Rolle bei der Muskelentspannung spielt. In der Nacht, wenn der Körper sich in einen entspannten Zustand begibt, sinkt der Magnesiumspiegel auf natürliche Weise, was das Risiko für Muskelkrämpfe, insbesondere in den Waden, erhöht.
Ein weiterer Faktor ist, dass wir im Schlaf unbemerkte Körperveränderungen erleben können, wie eine verkühlte Muskulatur. Wenn beispielsweise der Fuß nicht ausreichend zugedeckt ist oder eine unvorteilhafte Schlafposition eingenommen wird, kann die Muskulatur leicht auskühlen. Diese Kälte kann die Muskeln spannen und einen Krampf auslösen, ohne dass wir es sofort bemerken.
Im Gegensatz zum Wachzustand, in dem wir bei den ersten Anzeichen eines Krampfes – etwa ein leichtes Zwicken – sofort reagieren können, ist der Körper im Schlaf weniger reaktionsfähig. Ein Krampf wird erst dann wahrgenommen, wenn sich die Muskulatur bereits verhärtet hat und Schmerzen verursacht.
Darüber hinaus nehmen nächtliche Krämpfe mit steigendem Alter zu. Mit zunehmendem Alter kann die Muskulatur schwächer werden, die Blutzirkulation verlangsamen und der Magnesiumhaushalt sich verändern, was die Wahrscheinlichkeit von nächtlichen Krämpfen erhöht. Menschen über 50 Jahre sind daher häufiger betroffen, da ihre Muskeln und Nerven weniger schnell auf Veränderungen im Körper reagieren.
Soforthilfe bei nächtlichen Wadenkrämpfen
Nächtliche Krämpfe können äußerst schmerzhaft sein, aber zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man sie schnell lindern kann. Wenn Sie während der Nacht von einem Krampf in der Wade betroffen sind, können folgende Soforthilfen sehr effektiv sein:
Zehen nach oben anziehen und die Ferse wegdrücken:
Bleiben Sie ruhig liegen und ziehen Sie die Zehen sanft in Richtung Ihres Körpers, während Sie gleichzeitig die Ferse vom Körper wegdrücken. Diese Bewegung dehnt die betroffene Muskulatur und hilft, den Krampf zu lösen. Achten Sie darauf, die Bewegung langsam und kontrolliert auszuführen.
Aufstehen und herumlaufen:
Einige Menschen finden es hilfreich, sofort aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Das lockert die Muskulatur und fördert die Blutzirkulation, was den Krampf oft schnell löst.
Die Wade sanft massieren:
Eine sanfte Massage der betroffenen Wadenmuskulatur kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Mit leichten, kreisenden Bewegungen können Sie die Muskulatur entspannen und den Krampf allmählich lösen.
Wärme anwenden:
Wärme hat eine krampflösende Wirkung auf die Muskulatur. Eine warme Fuß- oder Wadendusche, ein warmes Bad oder eine Wärmflasche können den Muskel entspannen und den Krampf lindern. Auch ein warmes Handtuch, das auf die betroffene Stelle gelegt wird, kann helfen.
Kälte bei Bedarf:
Bei einigen Menschen wirkt Kälte besser als Wärme. Eine kalte Kompresse oder ein Kühlpad können den Schmerz lindern und den Krampf schnell lösen, besonders wenn die Muskulatur stark angespannt ist.
Wenn nächtliche Krämpfe häufiger auftreten, ist es ratsam, verschiedene Methoden auszuprobieren, um herauszufinden, was Ihrem Körper am besten hilft. Es kann auch nützlich sein, auf die Umstände zu achten, die zu den Krämpfen führen, und gegebenenfalls Lebensgewohnheiten oder Ernährung anzupassen, um die Häufigkeit und Intensität der Krämpfe zu reduzieren.
Ursachen für Wadenkrämpfe
Mineralstoffmangel:
Ein Mangel an wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium oder Calcium ist eine der Hauptursachen für Wadenkrämpfe. Diese Mineralstoffe sind entscheidend für die normale Funktion der Muskulatur. Ein Mangel führt zu einer gestörten Erregbarkeit der Muskelfasern, was zu unkontrollierbaren und schmerzhaften Krämpfen führt. Besonders ein Magnesiummangel kann durch falsche oder einseitige Ernährung, chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenerkrankungen oder durch starken Alkoholkonsum entstehen. Auch während der Schwangerschaft kann der Magnesiumspiegel sinken, was vermehrt zu Krämpfen führt.
Empfehlung: Der Magnesium-Komplex “Kraftreserve” von Naturtreu bietet eine super leichte Lösung, Krämpfe vorzubeugen und einen Mineralstoffmangel auszugleichen. Das Produkt vereint gleich vier hochdosierte Magnesium-Formen. Viele Nutzer berichten nach der Einnahme von “Kraftreserve” von erholsameren Nächten und deutlich weniger Krämpfen!
Dehydration:
Ein weiterer häufiger Auslöser für Wadenkrämpfe ist Dehydration, also Flüssigkeitsmangel. Dies tritt häufig bei Erbrechen, Durchfall, Diabetes oder starkem Schwitzen auf. Auch Medikamente wie Diuretika (Entwässerungstabletten) können den Wasserhaushalt stören und zu einer Dehydration führen. Wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit hat, entsteht ein Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt, was die Muskelfunktion beeinträchtigt und Krämpfe begünstigt. Besonders im Alter nimmt das Durstgefühl ab, wodurch ältere Menschen häufiger von Dehydration betroffen sind, ohne es bewusst wahrzunehmen.
Durchblutungsstörungen:
Eine eingeschränkte Blutzirkulation kann ebenfalls zu Wadenkrämpfen führen. Eine schlechte Blutzufuhr verhindert, dass ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe in die Muskeln gelangen, was sie anfälliger für Verkrampfungen macht. Dies ist besonders bei Durchblutungsstörungen der Fall, die durch Arteriosklerose, Diabetes oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht werden können.
Nebenwirkungen von Medikamenten:
Einige Medikamente, insbesondere Diuretika, Blutdrucksenker und Antidepressiva, können als Nebenwirkung Wadenkrämpfe auslösen. Diese Medikamente können das Gleichgewicht von Elektrolyten und Flüssigkeiten im Körper stören, was zu ungewollten Muskelkrämpfen führen kann.
Mangelnde Bewegung & Verkürzung der Muskeln:
Ein weiterer häufiger Grund für nächtliche Krämpfe ist mangelnde Bewegung. Mit zunehmendem Alter nimmt die Muskelmasse ab, und die Muskulatur verkürzt sich, wenn sie nicht ausreichend beansprucht wird. Diese Verkürzung der Muskeln kann Krämpfe begünstigen, besonders während der Nachtruhe, wenn sich die Muskeln entspannen und weniger durchblutet sind.
Bestimmte Krankheitsbilder:
Bestimmte gesundheitliche Probleme wie Arthrose, Gicht, Diabetes oder andere Durchblutungsstörungen können das Risiko für Wadenkrämpfe erhöhen. Diese Erkrankungen führen oft zu einer schlechten Blutzirkulation oder einer Überlastung der Muskeln, was Krämpfe zur Folge haben kann.
Insgesamt gibt es viele verschiedene Ursachen für Wadenkrämpfe, von Mineralstoffmangel über Dehydration bis hin zu gesundheitlichen Problemen und ungesunden Lebensgewohnheiten. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren, um gezielte Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Krämpfen ergreifen zu können.
Langfristige Lösungen zur Vorbeugung von nächtlichen Wadenkrämpfen
Neben Soforthilfen gibt es auch einige langfristige Strategien, die helfen können, nächtlichen Krämpfen vorzubeugen und die Häufigkeit sowie Intensität der Beschwerden zu reduzieren. Diese Präventionsmaßnahmen beinhalten einfache Anpassungen im Alltag, die die Muskulatur entspannen und den Körper auf den Schlaf vorbereiten:
Ernährung anpassen:
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um Mineralstoffmängel, insbesondere von Magnesium, Kalium und Calcium, zu vermeiden. Magnesiumreiche Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Nüsse, Samen und Vollkornprodukte können helfen, den Magnesiumspiegel zu stabilisieren und Muskelkrämpfen vorzubeugen. Falls der Magnesiumbedarf nicht durch die Ernährung abgedeckt werden kann, sollte bestenfalls mit Nahrungsergänzungsmitteln nachgeholfen werden.
Dehnübungen vor dem Schlafen:
Regelmäßige Dehnübungen vor dem Schlafengehen können helfen, die Muskeln zu entspannen und zu verhindern, dass sie sich in der Nacht verkrampfen. Besonders Dehnübungen für die Wadenmuskulatur sind hilfreich. Aber auch Aktivitäten wie Fahrradfahren, Schwimmen oder ein entspannter Spaziergang tragen zur Lockerung der Muskeln bei. Vermeiden Sie dabei jedoch intensive oder anstrengende körperliche Aktivitäten kurz vor dem Schlafengehen, da dies den Körper zu sehr aufwühlen und den Schlaf beeinträchtigen könnte.
Viel trinken:
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essentiell, um Dehydration und ein Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt zu vermeiden. Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Wasser oder Tees, aber vermeiden Sie es, kurz vor dem Schlafengehen große Mengen Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um nächtliche Toilettengänge zu verhindern. Alkohol und koffeinhaltige Getränke sollten vermieden werden, da sie den Körper austrocknen können und den Schlaf stören.
Indem Sie diese einfachen, aber effektiven Maßnahmen in Ihre tägliche Routine integrieren, können Sie nicht nur nächtliche Krämpfe langfristig vorbeugen, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit und Schlafqualität verbessern.
Quellen
- Autor*inn: . Herausgeber*in: Wörwag Pharma. Wörwag Pharma DE: Nächtliche Wadenkrämpfe – so können Sie vorbeugen. . https://www.woerwagpharma.de/detail/naechtliche-wadenkraempfe-so-koennen-sie-vorbeugen. (Zugriff am 09/04/2025).
- Autor*inn: Karina Unruh. Herausgeber*in: Deutsche Familienversicherung. Wadenkrämpfe: Ursachen, Diagnose, Behandlung. . https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/wadenkraempfe-ursachen-symptome-therapie/. (Zugriff am 09/04/2025).
- Autor*inn: . Herausgeber*in: Promedica24. Krämpfe im Alter: Ursachen, schnelle Hilfe und Prävention | Promedica24. . https://www.promedica24.de/pflegeratgeber/kraempfe-im-alter/. (Zugriff am 09/04/2025).
- Autor*inn: . Herausgeber*in: DAK Onlineredaktion. Muskelkrämpfe: Ursachen, Hilfe und Vorbeugung. . https://www.dak.de/dak/gesundheit/erkrankungen/muskelkraempfe-ursachen-hilfe-und-vorbeugung_18652. (Zugriff am 09/04/2025).
Autorin dieser Beiträge
Wiebke Becker
Ernährungswissenschaftlerin
"Die Ernährungswissenschaften begeistern mich, weil sie einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. Durch die Erkenntnisse aus der Forschung können wir unsere Ernährung gezielt und bewusst gestalten und somit Krankheiten vorbeugen und unser Leben verbessern. Es ist faszinierend zu sehen, wie kleine Veränderungen in der Ernährung große Auswirkungen auf unser Leben haben können."
Mehr Erfahren